Der Schrecken darüber, dass die einen mit ihren Freunden einen entspannten Segeltörn dort machen, wo die anderen auf der Flucht vor Hunger und Krieg im offenen Meer um ihr Überleben kämpfen, sei der Ausgangspunkt für den Roman gewesen. Cornelia Franz las am Freitag, den 10. Dezember 2021, in unserer Aula aus „Calypsos Irrfahrt“. Es war die erste literarische Lesung für unsere fünften und sechsten Klassen nach fast zwei Jahren.

Gebannt folgten die Fünftklässler*innen der Geschichte um den zehnjährigen Oscar, der mit seiner Familie die Geschwister Nala und Moh aus dem Mittelmeer rettet, nachdem diese auf ihrer Flucht vom Boot gefallen waren. Höhepunkt der Lesung: Franz bittet zwei Schüler*innen auf die Bühne, um eine Romanstelle szenisch zu lesen.

Ausführlich sprach die Hamburger Autorin mit dem jungen Publikum über ihre Arbeit: „Wie lange schreiben sie an einem Buch? Warum sind sie Schriftstellerin geworden? Und wie kommen Sie auf Ihre Ideen?“, wollten die Schüler*innen wissen. „Manchmal“, so Franz, „braucht es nur ein altes Foto – wie das der Kinder auf einem der Auswandererschiffe von Hamburg nach New York – um mich zu einer Zeitreise inspirieren zu lassen“. Den Impuls für ihren Roman „Wie ich Einstein das Leben rettete“, aus dem sie den Sechstklässler:innen vorlas, bekam sie beim Besuch des Auswanderermuseums „BallinStadt“ auf der Veddel. Eindringlich appellierte Cornelia Franz an die Schüler*innen, ihre Freude am Schreiben und Erzählen ernst zu nehmen. Denn Literatur macht nicht nur Spaß, man kann auch davon leben.

Wir danken dem Schulverein und dem Seiteneinsteiger e. V. für die Finanzierung dieser wunderbaren Lesung.

Eric Willems